AT SAFE DISTANCE
a project by Fabrizio Urettini, Matteo Segna and Yuki Jungesblut
5 – 21 September 2008
im Rahmen von „Copyright Projekt #8: HERE THERE AND ANYWHERE – Von Geistern, Hologrammen und anderen Abwesenheiten“
Die fortwährende Faszination für Kriminalfotografie verdeutlicht, wie sehr wir doch noch immer an die „magischen“ Fähigkeiten des Fotoapparats glauben. Aufgrund der Annahme, mit Hilfe der Fotografie Wirklichkeit exakt abbilden zu können, wurde sie schon früh im Dienste der Wissenschaft eingesetzt – aber auch als Instrument für kriminalistische Zwecke. Wenngleich die Praxis des Aufzeichnens, Messens und Ordnens als rationales Unternehmen angelegt war, könnte man sie ebenfalls als eine Methode sehen, eine Illusion aufrecht zu halten und ein psychologisches Bedürfnis zu nähren: nämlich moralische und soziale Abweichung durch das Inbesitznehmen ihres Bildes zu kontrollieren. Auch das Verbrecherfoto könnte man so als den vergeblichen Versuch verstehen, verbrecherische Tendenzen zu beobachten und gleichzeitig eine sichere Distanz zu bewahren.
Weitere Informationen: safedistance_handout_german